SonntagsWort
Da viele Menschen aufgrund der Corona-Pandemie nicht in die Kirche gehen, veröffentlichen wir hier in ökumenischer Zusammenarbeit ein SonntagsWort.
Für den 3. Sonntag nach Trinitatis – 20. Juni 2021 – von Pfarrer Andreas Engert – Markusevangelium 4,35-41
An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; und andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?
BESINNUNG:
Mitten im Wirbelsturm dieser Zeit
möchten wir aufbrechen zu neuen Ufern
einige – wenige – sind noch –
die Betonung liegt auf noch –
mit uns im Boot
halten auf ihre Weise Ausschau
und möchten neue Ufer erreichen
viele Wellen schlagen hoch
droht unser Schiff unterzugehen?
haben wir noch Hoffnung
rettendes Ufer zu erreichen?
schreit es auch in uns: „Meister, kümmert es dich nicht,
dass wir zugrunde gehen?“
rufen wir IHN wirklich noch an weil wir auf IHN unsere Hoffnung setzten
eine Hoffnung, die auch für unser HEUTE noch daran festhält
dass sein: „Schweig, sei still.“ Wirkung zeigen kann
Mitten in unsere unruhigen Herzen, unsere Zweifel, unsere Sehnsucht
mitten in unser ganzes SEIN
seine Frage gilt auch uns: „Warum habt ihr solche Angst?
Habt ihr noch keinen Glauben?“ Die Antwort müssen wir finden
jede und jeder für sich – als Gemeinden – als Kirche(n)
Sein Anruf an uns lautet vielleicht: „Werdet still –
horcht in euch hinein – schöpft das Wasser aus dem Boot
vertraut auf das rettende Ufer.“
Und er spricht uns – vielleicht hören wir es nur ganz leise – zu:
„Ich bin bei euch – seid nicht bang – ich bin bei euch heute –
ja – euer ganzes Leben lang.“
Beatrix Senft, unveröffentlicht
Gebet:
Gott des Himmels und der Erde, du bist uns in deinem Sohn ganz nahe gekommen. Er hat uns gezeigt und zugesagt, dass er uns allezeit nahe bleiben wird. Wir bitten dich: Nimm alle Angst von uns und stärke unser Vertrauen in deine rettende Kraft. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Fürsprecher und Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in alle Ewigkeit. – Amen.