SonntagsWort
Da viele Menschen aufgrund der Corona-Pandemie nicht in die Kirche gehen, haben wir hier in ökumenischer Zusammenarbeit Sonntag für Sonntag ein SonntagsWort veröffentlicht.
Heute beschließt Pfarrer Andreas Engert die Reihe mit einer Betrachtung zu Lukas 10,38-42
Jesus und seine Jünger zogen zusammen weiter und er kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
Mit diesem Text aus dem Lukas-Evangelium, der ausnahmsweise einmal nicht das Sonntagsevangelium ist, möchte ich heute einen Schlusspunkt unter unsere Reihe des SonntagsWortes setzen. Seit ein paar Monaten haben wir Sie begleitet an den Sonntagen, Ihnen einen Impuls für den Tag und die kommende Woche mitzugeben versucht. Mit dem kommenden Donnerstag beginnen die Schulferien, beginnt in Bayern die Ferienzeit. Viele fahren weg – auch wir Seelsorger sind – mal der eine, mal die andere – unterwegs.
Lukas erzählt hier eine Geschichte, ein Erlebnis, das von Jesus überliefert ist. Scheinbar wird Martha hier zurückgesetzt, obwohl sie doch dafür sorgt, dass der Laden weiter laufen kann, dass alle versorgt sind, auch Jesus und seine Jünger werden von ihr wie selbstverständlich versorgt, was sicher auch wichtig, richtig und notwendig war.
Jesus kommt es aber darauf an, dass wir ein Gespür entwickeln für das, was gerade dran ist, was ansteht. Und – so sagt er ganz deutlich: Immer nur sorgen, mühen, für andere da sein- so wichtig das auch ist, sich nur darauf zu konzentrieren – das kann nicht der richtige Weg sein. Es gehört auch einmal dazu, sich eine Auszeit zu nehmen, zu gönnen um letztendlich so seine inneren Kraftreserven wieder aufzufüllen.
Das wünsche ich Ihnen allen für die kommenden Wochen und Monate!
Herr, unser Gott und Gott unserer Väter, möge es dein Wille sein, uns in Frieden zu leiten, unsere Schritte auf den Weg des Friedens zu richten, und uns wohlbehalten zum Ziel unserer Reise zu führen. Behüte uns vor aller Gefahr, die uns auf dem Weg bedroht. Bewahre uns vor Unfall und vor Unglück, das über die Welt Unruhe bringt. Segne die Arbeit unserer Hände. Lass uns Gnade und Barmherzigkeit vor deinen Augen finden; Verständnis und Freundlichkeit bei allen, die uns begegnen. Höre auf die Stimme unseres Gebetes. Gepriesen seist du, o Gott, der du unser Gebet erhörst. [Quelle: Altes jüdisches Reisegebet]
Mal ein etwas anderer Reisesegen: https://www.youtube.com/watch?v=BN6xxH3PCEg